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Bagels mit Roggensauerteig

Sauerteig Bagels – ofenfrisch für die Brotdose

Ich bin weiter auf der Suche nach Rezepten um Sauerteigreste einfach und gut zu verarbeiten. Die Zitronen-Mohn-Röllchen sind absolut großartig geworden, aber ich möchte ja gar nicht ständig süßes backen. Und Kleinigkeiten, die man in die Brotdose der Kinder packen kann wären auch toll. Deshalb habe ich mich diesmal an Bagels gewagt, die sind schon was besonderes und machen sich perfekt in der Brotdose.

Was Bagels besonders macht

Bagels sind kleine Teigwunder: Sie werden nicht nur gebacken, sondern vorher auch kurz in heißem Wasser gebadet. Das gibt ihnen diese ganz typische glänzende, leicht zähe Kruste. Im Inneren bleiben sie trotzdem fluffig – eine tolle Textur, die man von normalen Brötchen so nicht kennt.

Charakteristisch für den Bagel ist das Loch in der Mitte. Es ist mehr als nur ein hübsches Detail: Ursprünglich diente es dazu, die Bagels auf Stangen aufzufädeln und einfacher transportieren oder verkaufen zu können – vor allem auf den Straßenmärkten früherer Zeiten. Heute hilft das Loch auch beim gleichmäßigen Garen im Wasser und sorgt für die typische Bagel-Optik.

Ein Blick in die Geschichte

Die Ursprünge des Bagels reichen weit zurück – vermutlich ins jüdische Osteuropa. Bereits im 17. Jahrhundert wurden sie in Krakau gebacken, von dort aus verbreiteten sie sich über osteuropäische Auswanderer bis nach Nordamerika. Besonders in New York entwickelten sich Bagels zu einem beliebten Alltagsgebäck und wurden fester Bestandteil der jüdischen Delikatesskultur. Die klassischen Varianten mit Sesam oder Mohn kennt man heute auf der ganzen Welt – ebenso wie moderne Interpretationen mit allerlei Toppings und Füllungen.

Bagel-Fun-Facts

Bagels sind nicht nur lecker, sondern haben auch einige überraschende Seiten:

  • Bagel bedeutet „Ring“ – Der Name stammt vom jiddischen beygl, abgeleitet vom mittelhochdeutschen boug.
  • Früher ein Glücksbringer – In Osteuropa schenkte man Bagels zur Geburt eines Kindes als Symbol für den Lebenskreis.
  • Zweierlei Bagel-Kulturen – New York liebt sie weich und groß, Montreal backt sie kleiner, süßer und im Holzofen.
  • Im Weltall dabei – 1998 flog ein gerösteter Montreal-Bagel mit der NASA ins All!
  • Der „Bagel Belt“ – So nennt man die Region rund um New York mit der höchsten Dichte an Bagelbäckereien.

Ofenfrisch in der Brotdose

Die Bagels lassen sich prima am Vorabend vorbereiten. Sie müssen am Abend nur zwei Stunden bei Raumtemperatur gehen und könnten dann zu Bagels geformt werden und für die Nacht in den Kühlschrank. Die Hefe ist dabei nur nötig, wenn der Sauerteig noch nicht zuverlässig aufgeht. Wenn der Sauerteig normalerweise genug Triebkraft hat, dann kann die Hefe hier getrost weggelassen werden.
Die fertigen Bagels lassen sich prima aufschneiden und belegen – egal ob herzhaft mit Frischkäse, Hummus oder Käse, oder süß mit Marmelade oder Nougatcreme. Ich lasse die Bagels erst abkühlen, bevor ich sie in die Brotdose packe, dann sind sie perfekt für das zweite Frühstück. Und auch am nächsten Tag lassen sie sich kurz aufgebacken oder getoastet wiederbeleben.

Bei uns sind sie bereits ein regelmäßiger Bestandteil der Brotdosen geworden – schnell gemacht, lecker und eine schöne Abwechslung zu den üblichen Butterbroten.

Bagels mit Roggensauerteig

Rustikale Sauerteig-Bagels

Das Rezept ist für Roggensauerteigreste ausgelegt, die beim Füttern übrig bleiben. Es ergibt zwei normale oder drei etwas kleinere, herzhafte und fluffige Bagels.
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Gehzeit 12 Stunden
Gesamtzeit 12 Stunden 35 Minuten
Gericht Frühstück
Küche Amerikanisch, Osteuropäisch, Polnisch
Portionen 2 Bagel

Zutaten
  

Für den Teig:

  • 30 –40 g Roggensauerteig
  • 120  g Weizenmehl
  • 75 –85 ml Wasser nach Bedarf
  • ½ TL Salz
  • Optional: 1 g Trockenhefe für schnelleres Gehen

Für das Kochwasser:

  • 1 l Wasser
  • 1 EL Honig oder Zucker

Für das Topping:

  • Sesam alternativ: Mohn, Kümmel, Käse

Anleitungen
 

Am Vorabend – die Bagels vorbereiten:

  • Mehl und Wasser grob verkneten und 10 Minuten ruhen lassen.
  • Den Sauerteig (und ggf. Hefe) hinzugeben und zu einem gleichmäßigen Teig verkneten.
  • Zuletzt das Salz hinzufügen und auch gründlich unterkneten.
  • Den Teig abgedeckt für 2 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen, währenddessen drei mal dehnen und falten.
  • Arbeitsfläche leicht bemehlen, denTeig in 2 (oder 3) Portionen teilen, zu Kugeln formen, dann mittig ein Loch bohren und vorsichtig weiten. Der Teig wird noch ordentlich aufgehen, das Loch sollte daher mindestens 2cm im Durchmesser haben.
  • Die so geformten Bagels auf Backpacker legen und abgedeckt über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen

Am Backtag – so geht’s weiter mit den Bagels:

  • Heize den Ofen auf 200–210 °C Ober-/Unterhitze vor. Stell sicher, dass er richtig heiß ist – das dauert je nach Ofen 20–30 Minuten. Wenn du einen Backstein oder ein Blech mit vorheizen willst, leg es jetzt in den Ofen.
  • Die Bagel 10 Minuten bei Raumtemperatur akklimatisieren lassen. Möglichst nicht viel länger, damit sie nicht übergehen oder die Form verlieren.
  • Bringe 1 Liter Wasser mit 1 EL Honig oder Zucker zum Kochen, reduziere dann die Hitze auf simmern (nicht sprudelnd kochen).
  • Bagels nacheinander vorsichtig ins Wasser legen. 30 Sekunden pro Seite simmern lassen, dann mit einem Schaumlöffel herausnehmen und kurz abtropfen lassen. Die feuchten Bagels sofort nach dem Wasserbad nach Wunsch mit Sesam, Mohn, Röstzwiebeln etc. bestreuen.
  • Auf ein Backpapier setzen (oder auf das vorgeheizte Blech/den Stein). 18–22 Minuten backen, bis sie goldbraun und knusprig sind.
Keyword herzhaft, Vegan

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