Meine Kinder lieben Laugengebäck. Ob Brezeln, Stangen oder kleine Brötchen – sobald irgendwo diese typische, goldbraune Kruste mit den dicken Salzkrümeln darauf auftaucht, sind sie begeistert. Und da ich ja gerade eh schon voll im Sauerteig Modus bin, warum eigentlich nicht mal selbst machen, ganz frisch für die Brotdose?
Laugenbrötchen mit Roggensauerteig – weich, aromatisch und perfekt zum Mitnehmen
Das Rezept ist denkbar einfach und braucht nicht viel – keine spezielle Lauge, keine Profi-Ausrüstung. Ein bisschen Roggensauerteig (auch Verschnitt geht!), ein gutes Weizenmehl, lauwarmes Wasser und etwas Butter oder Öl. Für etwas mehr Trieb und Fluff kann man optional eine Prise Trockenhefe dazunehmen, muss man aber nicht. Die Lauge mache ich mit Natron – das funktioniert auch zuhause in der kleinen Küche super.
Und die Brötchen sind perfekt für die Brotdose Morgen. Am Vorabend wird der Teig vorbereitet und über Nacht im Kühlschrank geparkt. Dann können die Brötchen am frühen Morgen ganz frisch gebacken werden.
Was ist eigentlich das Besondere an Laugengebäck?
Laugengebäck hat eine lange Tradition, vor allem im süddeutschen Raum. Ursprünglich stammt die Idee aus Bayern und Schwaben – mittlerweile ist es aber deutschlandweit und sogar international beliebt. Die typische braune Kruste entsteht durch eine Laugenreaktion (meist mit Natronlauge oder – wie in der heimischen Küche – mit Speisesoda), die beim Backen eine schöne Farbe und diesen einzigartigen Geschmack erzeugt.
Fun Fact: Laugengebäck ist ein Zufallsprodukt!
Legenden gibt es dazu verschiedene, aber alle Berichten von einem Zufall.
Eine schwäbische Legende, die angeblich auf das Jahr 1477 zurückgeht, erzählt, dass damals ein Bäckermeister die Brezel zufällig erfunden haben soll, weil eine Katze auf das Backblech gesprungen ist, so dass alle Teiglinge in einen Eimer mit heißer Lauge fielen, die eigentlich zum Reinigen von Blechen gedacht war. Statt sie wegzuwerfen, backte er die Brötchen trotzdem – und siehe da: Sie kamen goldbraun, duftend und mit einer völlig neuen Kruste aus dem Ofen.
Eine andere Legende berichtet, dass bei der Erfindung des Laugengebäcks ein einfacher Fehlgriff die Ursache war. So sollte das Gebäck eigentlich, wie üblicherweise, mit Zuckerwasser glasiert werden. Nur an diesem Tag griff der Bäckermeister versehentlich nach der Natronlauge, die eigentlich zur Reinigung der Bleche bereitgestellt war. Aber auch in dieser Legende ist das Ergebnis überall großartig angekommen.
Ideen für die Brotdose: Laugenbrötchen lecker belegt
Die Mini-Laugenbrötchen schmecken pur schon richtig gut – aber als Pausenbrot werden sie mit dem richtigen Aufschnitt zum Star der Lunchbox. Hier ein paar unserer liebsten Kombinationen:
- Klassisch: Butter + Emmentaler + Radieschenscheiben
- Herzhaft: Frischkäse + Schinken oder Salami
- Vegetarisch: Hummus + Avocado + Sprossen
- Süß: Nussmus + Banane oder einfach mit Honig
Durch die leicht salzige Kruste schmecken selbst einfache Füllungen besonders gut.
augen und backen. So hast du ganz unkompliziert frische Laugenbrötchen zum Frühstück oder für die Brotdose!
Fazit: Laugenbrötchen lassen sich ganz einfach selber machen – auch mit Sauerteig!
Egal ob du deinen Sauerteigansatz sinnvoll verwerten willst oder einfach Lust auf frisches Gebäck hast: Diese Mini-Laugenbrötchen sind so einfach zu machen und total lecker – außen würzig-knusprig, innen fluffig weich und mild. Und das mit dem laugen ist ja wirklich so unerwartet einfach. Hast Du es schonmal ausprobiert? Hast Du ein Lieblingsrezept? Schreib’s mir in die Kommentare!

Laugenbrötchen
Zutaten
Für den Teig:
- 30-40 g Roggensauerteig aktiv oder Verschnitt
- 120 g Weizenmehl Type 550
- 80 ml lauwarmes Wasser
- 10 g Öl
- ½ TL Salz
- Optional: 1 g Trockenhefe für fluffigere Brötchen
Zum Laugen:
- 500 ml Wasser
- 1 TL Natron Backnatron / Kaisernatron
- Grobes Salz zum Bestreuen
Anleitungen
Am Vorabend
- Teig ansetzen: Alle Zutaten, bis auf das Salz, zu einem weichen, glatten Teig verkneten (ca. 5–8 Min.). Danach das Salz einkneten bis es nicht mehr zu spüren ist.
- Teigruhe: Abgedeckt 2-3 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen. Gerne hier zu Beginn dreimal im Abstand von 30 Minuten den Teig dehnen und falten.
- Kaltgare: Den Teig über Nacht abgedeckt in den Kühlschrank stellen.
Am Morgen:
- Formen: Teig in 2-4 Portionen teilen, rund wirken und zu Kugeln formen.
- Laugenbad: Wasser aufkochen, das Natron hineingeben (Achtung, das sprudelt sehr) und dann vom Herd nehmen. Brötchen einzeln ca. 30 Sekunden von beiden Seiten eintauchen, abtropfen lassen.
- Backen: Auf ein Backpapier legen, mit grobem Salz bestreuen und im vorgeheizten Ofen bei 230 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 10 Minuten mit viel Dampf backen, dann den Dampf ablassen, die Temperatur auf 200°C reduzieren und für weitere 10-12 Minuten backen. Mit Alufolie abdecken, wenn sie schön goldbraun sind.